In den folgenden Abschnitten zeige ich Dir, welchen Verhaltensweisen und Themenbereichen ich meine Arbeit im Besonderen widme.
Was gibt es Schöneres, als Löcher zu buddeln, sich in Schlamm zu suhlen oder in den Hinterlassenschaften von Wildtieren zu wälzen?
Die meisten "Unarten" entspringen dem natürlichen Verhaltensrepertoire unserer Haushunde. Sie werden mit Begeisterung ausgeführt. Wenn aber das Blumenbeet der Schwiegermutter wie ein Schlachtfeld implodierter Maulwurfshügel aussieht oder matschige Pfoten unverkennbare Spuren auf dem frisch gewischten Boden zurücklassen, dann wird es zum Ärgernis.
Springt der freudig aufgedrehte Hund dann noch Passanten an oder rennt den Besuch zur Begrüßung über den Haufen, können Unarten mitunter zu ernsthaften Problemen führen.
Kompromisse sind hier das Schlüsselwort. Der Hund soll sich wie ein Hund verhalten dürfen, ohne dabei Schäden anzurichten. Ein Hund, der nicht am Tisch bettelt und nicht unaufhörlich bellt oder die Inneneinrichtung zerkaut, ist immer noch ein Hund. Er ist nur besser erzogen und zumeist auch viel entspannter. Ich zeige Dir, wie Dein Hund seine Bedürfnisse erfüllt bekommt, ohne dass Du Dir die Haare raufen musst.
Stress ist eine Belastung für den Organismus. Der Körper wird herausgefordert, sich einer Situation anzupassen. Ist ein Hund dauerhaft gestresst, führt das zu Verhaltensauffälligkeiten oder Krankheiten.
Körperliche Defizite, chronische Schmerzen oder eine schlechte Luftzufuhr bei stark kurzköpfigen Rassen (Brachyzephalie) können zu chronischem Stress führen. Überbelastung, Unterforderung, Lerndefizite, Überforderung im Umgang mit Artgenossen oder alltäglichen Umweltreizen sind nur eine Handvoll weiterer möglicher Ursachen.
Dabei spielt in den meisten Fällen die wichtigste Rolle nicht die stressauslösende Situation an sich, sondern die Bewertung derselbigen. Gezieltes Training hilft Deinem Hund dabei, in herausfordernden Augenblicken entspannt zu bleiben oder nach einem Stresserleben schnell wieder die innere Ruhe zu finden.
Aus Sicht des Menschen ist das Aggressionsverhalten von Hunden beängstigend, bedrohlich, peinlich, unverhältnismäßig, anmaßend und herausfordernd. Oft wird bereits ein Knurren als Grenzüberschreitung wahrgenommen: "Ein Hund, der knurrt, muss gemaßregelt werden."
Aggression hat einen schlechten Ruf, dabei ist Aggression erstmal nicht mehr und nicht weniger als ein natürliches Mittel der Kommunikation. Hunde zeigen Aggression, um soziale Interaktionen zu formen. Sie drohen oder warnen nicht, weil sie angriffslustig sind, sondern um eine ernsthafte Auseinandersetzung zu vermeiden. Sie drücken damit Stress oder Unbehagen und folglich den Wunsch nach einer Distanzvergrößerung aus.
Für Hunde wird Aggression erst dann zum Problem, wenn es das normale Maß übersteigt, zu körperlichen Beschädigungen führt und pathologische und/oder autoaggressive Formen annimmt. Problematisch wird es aber auch dann, wenn der Hund sein Unbehagen nicht mehr ausdrücken darf, er infolgedessen die Kommunikationskette überspringt und direkt zubeißt - "wie aus dem Nichts griff er an", heißt es dann.
Wenn Du einen Hund hast, dessen aggressives Verhalten für sich, für Dich und Eure Umwelt ein ernsthaftes Problem darstellt, braucht ihr Unterstützung. Je früher, desto besser. Zwar kann ich einen Wolf nicht in ein Schaf verwandeln, aber ich kann Dir zeigen, wie übersteigertes Aggressionsverhalten Deines Hundes eine annehmbare Gestalt annimmt und durch viel Verständnis, Training und Geduld eines Tages möglicherweise der Vergangenheit angehört.
Angst sichert Überleben. Angst ist ein so wichtiger Begleiter, es wäre leichtsinnig, in bestimmten Situationen keine Angst zu haben.
Während Furcht sich auf etwas Konkretes bezieht und dementsprechend "einfacher" zu behandeln ist, hat Angst oft einen lähmenden Charakter. Ihr Ursprung ist schwer zu benennen, ihre Auswirkung ein Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Findet sich hierfür dauerhaft keine Bewältigungsstrategie, kann Angst sogar krank machen.
Das Problem: Angst wächst durch sich selbst - jede erfolgreiche Flucht vor einem Angstauslöser verstärkt die Reaktion ebenso wie ein Hundehalter, der sich von der Angst oder Panik seines Hundes anstecken lässt und die Ruhe verliert. Ich zeige Dir, was es braucht, damit Du für Deinen Hund zu einem souveränen Begleiter in furchteinflößenden Situationen heranwächst.
Jagd gehört ebenfalls zum Spektrum Normalverhalten. Ursprünglich diente es dem Selbsterhalt und ebnete vor Tausenden von Jahren dem damaligen Ur-Wolf seine lange Reise zum heutigen Haushund. Ganz zu schweigen davon, wie einzelne Facetten einer Jagdverhaltenskette über Generationen hinweg selektiert und in bestimmte Jagdhunderassen hinein gezüchtet und perfektioniert wurden.
Die Schwierigkeit bei unerwünschtem Jagdverhalten besteht vor allem darin, dass Jagd eben einfach Spaß macht. Normalerweise gerät ein Verhalten, das nicht zum Erfolg führt, schnell wieder in Vergessenheit. Nicht aber bei der Jagd. Auch eine Hetzjagd, die nicht den gewünschten Erfolg in Form eines gepackten Beutetieres bringt, wirkt dennoch als Selbstbelohnung. Zusammen arbeiten wir daran, wenn Dein Hund in puncto Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und zuverlässigem Rückruf noch Luft nach oben hat.
Jeder freilaufende Hund muss einen zuverlässigen Rückruf beherrschen. Andernfalls kann selbst der friedvollste Hund zu einer Gefahr für sich selbst und seine Umwelt werden.
Zuverlässiger Rückruf bedeutet, dass der Hund ausnahmslos und umgehend zu seinem Menschen zurückkehrt, sobald das Rückrufsignal ertönt. Zuverlässiger Rückruf bedeutet nicht, dass Dein Hund manchmal, immer nur montags oder nach Lust und Laune auf Dein Wort folgt. Beim Ertönen des Signals sollte Dein Hund auf der Stelle eine Kehrtwende hinlegen und zügig zu Dir zurückkehren, ohne auf halber Strecke einen Zwischenstopp einzulegen oder ein Fangenspiel einzuleiten.
Dahinter steckt viel mehr als ein konditioniertes Signal. Es bedarf einer Menge Selbstbeherrschung, auf dem Weg zu seinem Menschen nicht noch eben im Mauseloch zu buddeln oder verlockenden Düften zu folgen. Spätestens dann, wenn der hetzende Hund die Verfolgung eines springenden Rehs abbricht, um sich wieder seinem Menschen anzuschließen, wird klar: Rückruf ist eine hohe Kunst für Deinen Vierbeiner! Daher solltest Du nicht verzweifeln, wenn es bei euch noch nicht so klappt, wie es soll. Ich zeige Dir, wie Dein Rückruf von einem unverbindlichen Angebot zu einer unumstößlichen Vereinbarung heranwächst, während Du und Dein Hund gleichermaßen Spaß am Training habt.